Taglilienkrankheiten und Schädlinge

Taglilien sind robuste Stauden, die nur mit wenigen Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen haben.

Der größte Feind der Taglilie ist die Wühlmaus. Nach unseren Erfahrungen müssen Wühlmäuse Preisschilder lesen können. Sie bevorzugen Taglilien der gehobenen Preisklasse. Wühlmäuse können den kompletten Wurzelballen einer Taglilie auffressen und so kann es zum Totalverlust der Pflanze führen. Glücklicher Weise bleiben häufig ein paar Würzelchen übrig und die Taglilie erholt sich wieder.

Ein Insekt, dass es auf die Knospen abgesehen hat, ist die Hemerocallisgallmücke. Sie sticht die Knospen der Taglilien an und legt ihre Eier in der Knospe ab. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die sich dann von der Knospe ernähren. Dieser Schädling ist an den Taglilienknospen leicht zu erkennen. Die Knospen verformen sich rundlich, die Taglilienblüte öffnet sich  nur verkrüppelt oder bei starkem Befall überhaupt nicht. Befallene Blüten und Knospen sollten in eine Folientüte eingesammelt werden. Diese Tüte fest verschließen und in die Restmülltonne geben. Bevorzugt werden von der Hemerocallisgallmücke sehr frühe bis frühe Sorten befallen. Bei regelmäßigem Einsammeln der befallenen Taglilienknospen ist der Schädling gut im Griff zu halten.

Bei fleckigen Blüten an Taglilien muss nicht immer das Wetter schuld sein. Es kann sich dabei um Blütenthripse handeln. Blütenthripse saugen an den Knospen.  Bei sehr starkem Befall können sich kleine Knospen gelb verfärben und abfallen.

Im südlichen  Bereich der USA ist Taglilienrost ein Thema. Dieser  Pilz bringt das Laub zum absterben und schwächt die Taglilie dabei extrem. Der Taglilienrost benötigt warme Winter ohne Frost zum überleben. Daher ist er in unseren Breiten kein Thema. Bei Einfuhren  aus den südlichen Staaten der USA ist auf seriöse Anbieter zu achten, die nur gesunde Taglilien verschicken.

Blüte nach Gallmückenbefall

Blüte mit Pollendieben (Schwebfliegen)

Blüte mit Schwebfliegen

Blüte mit Schwebfliegen

 

Taglilienzucht

Es ist gar nicht so kompliziert  und schon gar kein Hexenwerk sich selbst einmal an der Taglilienzucht zu versuchen. Dabei ist es nur wichtig zu wissen, welchen Chromosomensatz seine  Taglilien besitzen. Es gibt 2 verschiedene Chromosomensätze bei Taglilien. Einmal den diploiden Chromosomensatz und den tetraploiden Chromosomensatz . Häufig haben Taglilien mit diploiden Chromosomensätzen feineres Laub und dünnere Stängel als Taglilien mit tetraploiden Chromosomensätzen. Um ganz sicher zu gehen, welchen Chromosomensatz seine auserwählten Taglilien besitzen, kann die Datenbank der AHS genutzt werden. Bei der AHS werden alle registrierten Taglilien gespeichert.

Die Bestäubung selbst ist ganz einfach. Pollen einer Wunschsorte wird auf die genetisch passende Narbe der  Mutter gestrichen. Wenn alles geklappt hat, wächst daraus eine Samenkapsel heran. Diese wird geerntet, wenn die Kapsel aufspringt.

Übrigens ist der größte Feind des Züchters ein kleines, harmloses Insekt. Schwebfliegen futtern gern Pollen. So kann es passieren, dass der Pollen wieder von der Narbe geklaut wird.

2-3 Jahre nach der Aussaat sollten die eigenen Sämlinge blühen. Bitte nicht enttäuscht sein, wenn nicht sofort ein spektakulärer Sämling dabei ist. Züchtung erfordert viel Geduld und Ausdauer.

Angemeldet werden neue Sorten übrigens in den USA. Bei der AHS kann man seinen eigenen Sämling zur Registrierung anmelden. Dort wird geprüft, ob der Name schon einmal vergeben wurde. Bei erfolgreichem Bestehen der Prüfung,  erhält man eine Urkunde.

Bitte immer erst prüfen, ob der Sämling wirklich was  besonderes  ist. Der Tagliliensämling sollte sich schon von vorhandenen Sorten unterscheiden. Es gibt mittlerweile fast  80000 registrierte Tagliliensorten. Jedes  Jahr kommen ca. 1500 Sorten dazu.

Samenkapseln

Sämlinge am Fenster nach Aussat Anfang Januar

Sämlinge im Frühjahr des zweiten Jahres

 

Standort und Pflege von Taglilien

Taglilien sind Sonnenanbeter. Sie benötigen mindestens 5 Stunden Sonne am Tag .Taglilien mit Blüten in dunklen Rottönen oder Lilatönen sollten einen Standort ohne pralle Mittagshitze erhalten. Die Taglilienblüten würden sonst „verkochen“. Das bedeutet Farbe und Substanz leiden und besonders die Farbe wird unansehnlich.

An den Boden stellen Taglilien keine besonderen Ansprüche. Sie können genauso in Sandboden wie in Lehmboden gepflanzt werden. Sandböden sollten mit Kompost aufgebessert werden, um besser Wasser und Nährstoffe zu speichern. Bei sehr schweren, lehmigen Böden sollte Sand untergearbeitet werden, damit sich kein Wasser staut.

Gedüngt werden Taglilien im Frühjahr, wenn das Wachstum beginnt.  Den Taglilien ist es egal, ob der Dünger aus organischen oder mineralischen Bestandteilen besteht.  Ein normaler Staudendünger ist völlig ausreichend. Das Düngen fördert einen gesunden Wuchs, die Blütenstängel und die Anzahl der Knospen können optimal ausgebildet werden.

Teilung und Neupflanzung von Taglilien ist  im Frühjahr nach den Frösten  bis Mitte September möglich. Eine spätere Pflanzung ist besonders bei den neueren Tagliliensorten nicht zu empfehlen. Die Taglilienpflanzen sollten noch vor dem ersten Frost wieder gut angewurzelt sein, um schadlos durch den Winter zu kommen.

Bei Taglilien gibt es 3 verschiedene Laubformen.

DORMANT- dor :              Das Laub zieht im Winter total ein.

SEMIEVERGREEN – sev : Ein Teil des Laubes zieht ein.

EVERGREEN – ev :            Das Laub bleibt erhalten und erfriert bei stärkeren Frösten.